Abbildung: Karte der deutschen Bibliotheksverbünde
In den siebziger Jahren bauten die Bibliotheken in Deutschland regionale
Verbundsysteme auf. Durch eine arbeitsteilige Katalogisierung wollte
man die internen Arbeitsabläufe optimieren. Computersysteme waren
damals sehr teuer und aufwendig zu verwalten - zu teuer und zu
aufwendig für eine einzelne Bibliothek. In den 80er Jahren wurden die
Arbeitsabläufe weiter optimiert. Es wurden als Ergänzung zu den
bestehenden Bibliotheksverbünden lokale Bibliothekssysteme
angeschafft. Die Hard- und Software hatte sich weiterentwickelt, und es
wurden Alternativen zu Großrechnern verfügbar. Die lokalen
Bibliothekssysteme bieten Dienste für den Nutzer an (z.B. OPACs). Mit
einigen Systemen kann man in entfernten Systemen recherchieren und
Daten übertragen. In den 90er Jahren ist ein umfassender Zugriff auf
lokale Ressourcen und externe Informationsquellen mit einer
einheitlichen Oberfläche möglich. Computer sind wesentlich
leistungsfähiger und billiger geworden. Hardware, Software und die
Netzinfrastruktur sind standardisiert und an jedem Arbeitsplatz
verfügbar ([Dug98], siehe auch [Kru94],
[Abl97], [BIB99])
Der Aufbau regionaler Verbundsysteme wurde von den Bundesländern
gefördert und finanziert. Später schlossen sich mehrere regionale
Verbundsysteme über die Landesgrenzen hinweg zusammen und gründeten
überregionale Bibliotheksverbünde. In Deutschland gibt
es 6 überregionale Bibliotheksverbünde (siehe Abbildung
2.5).
Die Datenbank eines Bibliotheksverbundes enthält je nach Größe des Bibliotheksverbundes ca. 5-10 Millionen Titelsätze. Der Bestand einer mittelgroßen Universitätsbibliothek liegt bei mehreren hunderttausend Titelsätzen.
Die meisten Bibliotheksverbünde bieten inzwischen einen Zugang zu ihrem System über das Z39.50-Protokoll an. Auch die Deutsche Bibliothek und einige (Universitäts-)Bibliotheken ermöglichen einen Zugang zu ihren Systemen über Z39.50. Addiert man den Bestand der Bibliothekssysteme in Deutschland mit einem Z39.50-Server, so kann man mit ZACK in über 40 Millionen Datensätzen recherchieren.
Eine Liste der Bibliotheksverbünde und Bibliotheken mit Adressen, Ansprechpartnern, Größe des Bestandes sowie technischen Daten der Z39.50-Server ist im Anhang B Z39.50-Server (Seite ) zu finden.