Seit den siebziger Jahren werden Kataloge in Bibliotheken elektronisch erfaßt. Die Entwicklung der Computertechnik in den letzten Jahren hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß immer mehr Informationen in Datenbanken verwaltet werden. Mit dem Erfolg des World-Wide-Web beginnen viele Anbieter, ihre Datenbanken externen Nutzern zu öffnen. Die Benutzer können dann direkt über das Internet in der Datenbank recherchieren und Daten austauschen.
Ziel dieser Diplomarbeit ist die Entwicklung eines Bibliotheks-Informationssystems, das Bibliothekare bei der Recherche und Erfassung von Dokumenten unterstützt. Der Name des Systems ist ZACK
Der Benutzer von ZACK kann in einer oder mehreren bibliographischen Datenbanken nach einem Dokument suchen und das geeignete Dokument in die lokale Datenbank übernehmen. Mit der Übernahme der Datensätze aus einer fremden Datenbank wird die Erfassung neuer Dokumente wesentlich erleichtert, da die Eigenkatalogisierung auf ein Minimum beschränkt werden kann. Es wird doppelte Arbeit vermieden, und die Datensätze haben eine gleichbleibend hohe Qualität.
Bei der verteilten Suche, die ZACK ermöglicht, wird parallel in mehreren Datenbanken gesucht. Dubletten werden als solche erkannt. Dem Benutzer wird eine übersichtliche Kurztrefferliste ohne doppelte Einträge angeboten. Er kann dann selbst entscheiden, aus welcher Datenbank er die Datensätze übernimmt. Die verteilte Suche hat in der Praxis eine deutlich bessere Trefferquote gebracht als die Suche nur in einer Datenbank. Dabei bleibt die Antwortzeit in einem für die Benutzer akzeptablen Rahmen. Die Kurztrefferliste wird durch die Dublettenkontrolle deutlich kürzer und übersichtlicher.
Es existieren bereits einige Systeme, die eine verteilte Suche ohne Dublettenkontrolle anbieten (siehe Abschnitt 2.3 Existierende Systeme zur verteilten Suche, Seite ). Das in dieser Diplomarbeit entwickelte System ZACK bietet erstmals die Möglichkeit, gleichzeitig in mehreren Datenbanken unterschiedlicher Bibliotheken zu suchen und online eine Dublettenkontrolle durchzuführen.
ZACK kann von jedem Computer aus benutzt werden, gleich welche Hardware, welches Betriebssystem oder welche graphische Oberfläche benutzt wird (Windows 3.11, X11, VT100 Terminals). Erforderlich ist nur ein Web-Browser - eine Software, die inzwischen auf fast jedem Rechner verfügbar ist. Für jeden Nutzer kann anhand seiner Absenderadresse (IP-Adresse) eingestellt werden, auf welche Datenbanken er Zugriff hat und ob er die Datensätze in seine eigene Datenbank übernehmen darf. ZACK ist zweisprachig. Der Benutzer kann zwischen einer deutschen oder englischen Oberfläche wählen.